Das Flaggschiff des Mondsees

modern - barrierefrei - beschattet - klimatisiert - beheizt - Snacks & Getränke

DIE MS MONDSEELAND

Das größte Passagierschiff des Mondsees ist zugleich auch das modernste. Unser Flaggschiff wurde 2022 komplett renoviert und von Grund auf mit High-End-Technik und in stylisch-elegantem Innendesign ausgestattet. Das Schiff ist im Hauptdeck barrierefrei und bietet eine kleine Bordgastronomie und eine topmoderne Schiffsbar. Die MS Mondseeland fährt im Sommer- und Winterbetrieb. Der Ablegesteg befindet sich direkt beim Musikpavillon an der Seepromenade. Seit 2024 ist sie als „APOLLO MS MONDSEELAND“ eines von sechs grandiosen Highlights des touristischen Gesamterlebnisses „APOLLO AM MONDSEE“ – neben dem Hotel ACHTQUARTIER, dem Restaurant AUSSICHTSDECK, dem Wirtshaus MONDFLECKERL, dem Kiosk LANDEPLATZ und dem Appartment TRAUMSTATION.

 

Schiff Ahoi!

Mit knapp 60 Tonnen Gewicht, 24,3 Metern Länge, 5,6 Metern Breite und einer Gesamthöhe von 5,5 Metern präsentiert sich das ehemalige Ausflugsboot heute modern und mit Yachtatmosphäre. Die Mondseeland besitzt zwei Passagierdecks für bis zu 150 Gäste und erreicht ca. 20 km/h Spitzengeschwindigkeit. Sie hat einen Tiefgang von 1,2 Metern. Von den 150 Plätzen sind 100 überdacht und witterungsgeschützt (davon 50 indoor).Die geräumige und topmoderne Panoramakabine ist im Sommer klimatisiert und im Winter gemütlich beheizt. Im Hauptdeck befinden sich die neuen, großzügigen Sanitärräume.

Die Crew der MS Mondseeland

Der beliebte Kapitän und frühere Betreiber, Franz Meindl, begrüßt auf vielen Fahrten die Passagiere. Meindl, befährt seit vielen Jahren den Mondsee und kennt jede Bucht.

Kapitän Bruno Berschl ist ein erfahrener Segler, Skipper und auch Bergsteiger und Skitourengeher. So ist er auf dem Meer, dem Mondsee und auch in den Bergen des Salzkammerguts daheim.

 

Unser Schiffsoffizier und F&B-Manager Zoran Jokic kümmert sich exzellent um die Passagiere, sorgt für Stimmung und dass alle an Bord optimal mit Getränken und Snacks versorgt werden.

Daniel und Juliana Döllerer sind die Gastronomen der MS Mondseeland. Sie bringen frischen Wind an den See und als Mondseer haben sie ein top Gespür für Einheimische und Gäste.

Volle Kraft

Eine Besonderheit im Maschinenraum (Bild) ist, dass sich dort die erste und weltweit einzige Pelletsheizung befindet, die zur See fährt.

Der Hargassner Pelletsheizkessel „Nano-PK“ mit 12,2 kW sorgt zukünftig für behagliche Wärme und Warmwasser – wichtig besonders im Winterbetrieb. Das CO2-neutral beheizte Schiff besitzt damit die Heizleistung eines Einfamilienhauses. Das ist Biomasse-Heiztechnologie vom Feinsten.

Im normalen Fahrbetrieb werden Heizung und Warmwasser ausschließlich nur mit der Motorabwärme umgesetzt.

Wie alles begann....

In der Frühzeit

Lange vor unserer Zeit nannten die Leute den Mondsee nach einem alten Adelsgeschlecht auch den „Mannsee“. Aber bereits in der Steinzeit Jahrtausende zuvor lebten Menschen an den Gewässern des heutigen Salzkammerguts. Ganz sicher hat der Mondsee über die Zeitalter hinweg bereits viele verschiedene Namen getragen. Er ist, wie auch die anderen Salzkammergut-Seen, ein Überrest der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren.

 

Seit Jahrtausenden…

Heute zeugen streng geschützte Reste 6.000 Jahre alter prähistorischer Pfahlbauten von urzeitlichen Bewohnern. In Scharfling und im Mooswinkel wurden Pfähle mit der C14-Methode auf die späte Jungsteinzeit um 3500 v. Chr. datiert. Man darf annehmen, dass damals die Menschen bereits Boote benutzten, um zu fischen und Waren zu transportieren. Die jungsteinzeitlichen Siedler haben mit der Bezeichnung „Mondseekultur“ sogar einen eigenen Namen. Das Museum im ehemaligen Benediktinerkloster des Ortes Mondsee zeigt umfangreiche Funde aus dieser Zeit.

Danach gaben sich im Salzkammergut die Völker quasi die Klinke in die Hand. Auf die Kelten vor ca. 3.000 Jahren, folgten zur Zeitenwende die Römer. Dann kamen während der Völkerwanderung die Hunnen, die schließlich von den Germanen verdrängt wurden. Konkret lag das Mondseeland zuerst im Ostteil des Herzogtums Bayern, bevor es seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich gehörte. Seit 1490 wird es dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.

 

Archäologische Funde belegen, dass in allen Epochen bereits Schifffsverkehr am Mondsee stattfand. Die ersten Zeugnisse schufen die Bewohner in der Jungsteinzeit mit ausgehöhlten Baumstämmen, den „Einbäumen“. Diese bis zu zwölf Meter langen Ur-Boote lagen aufgrund ihrer Länge auch bei höhrem Wellengang besonders ruhig im Wasser. Solche Einbäume – wenn auch keine prähistorischen –  sind heute in Mondsee noch zu besichtigen.

Über die Jahrtausende kam allerhand weiteres Schiffsgerät auf wie z. B. Zillen („Zülln“), Ruderboote und Segelboote. Auch Einbäume („Schöff“) wurden bis in die 1960er Jahre gebaut und benützt (Bilder unten). Schließlich entstand am Mondsee im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts die öffentliche Linienschifffahrt mit Personentransport.

Der Beginn der modernen Mondsee Schifffahrt

 

Am 31. März 1872 …

… startete die Dampfschifffahrt am Mondsee. Berthold Courant, ehemaliger Oberingenieur der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn, setzte den kleinen Schraubendampfer „Ida“ vom Attersee im aufkommenden Salzkammergut Tourismus am Mondsee ein. Dazu gründete er die „Erste Mondseer Dampfschiffahrtsunternehmung“. Ein Jahr später verstärkte ein in der Linzer Werft gebauter Raddampfer die Flotte. Dieser trug erstmals den Namen „Mondsee“ (spätere Stefanie bzw. Habsburg) und hatte eine Kapazität von 212 Passagieren.  Die veraltete und stark qualmende „Ida“ wurde danach nur mehr selten eingesetzt, blieb aber bis 1898 bis zu ihrer Abwrackung 26 Jahre im Dienst.

Die Schifffahrt diente ausschließlich dem Fremdenverkehr und bestand nur in der Sommersaison. Die Ida bot aber bereits am ersten Tag vier Linienfahrten an, jeweils um 7 und 11 Uhr vormittags von der Station „See“ nach Mondsee und um 9 und 14 Uhr wieder zurück. Das Schiff galt keineswegs auf der Höhe der Zeit, daher kam es auch schon bald zu einer Klagsführung, da man den Fahrpreis von der Station „See“ nach Mondsee mit einem ganzen Gulden als viel zu hoch bemessen fand.

Am 15. März 1887 gründet der Mondseer Besitzer der „Winter’schen Sensenfabrik“ Robert Baum, nach dem noch heute die Seepromenade benannt ist, die „Neue Schifffahrtsunternehmung auf dem Mondsee“. Kurz davor erwarb er ein Seegrundstück direkt neben dem Platz Courants. Mit Baum nimmt der heute legendäre Schraubendampfer „Helene“ (Baujahr 1887 in Dresden-Übigau) seinen Dienst auf. Das Schiff für 64 Personen kam mit der Bahn und wurde unter großer Aufmerksamkeit der Schaulustigen mit Pferdewagen zum Mondsee überstellt. Den Namen erhielt die damals topmoderne „Helene“ übrigens von der Tocher des Fürsten Wrede, dem damaligen Besitzer der Herrschaft Mondsee. Im Juli 1887 nahm das neue Schiff den Dienst auf.

In dieser Anfangszeit teilten sich damit zwei Schifffahrtsunternehmen mit getrennten Landungsstegen und Fahrkarten den See – und wie sollte es anders sein, warb man sich gegenseitig die Fahrgäste ab. Auch, wenn die Besucheranzahl stetig wuchs, war das mit ein Grund, warum Courant die Konzession schließlich schon 1888 zurücklegte. Robert Baum übernahm nachfolgend auch die „Mondsee“.

1893 adelte Kaiser Franz Josef persönlich die Schifffahrt in Mondsee. Nachdem er mit der Ischler Bahn angekommen war, ließ er sich mit der seit fünf Jahre auf „DS Stephanie“ umbenannten ehemaligen „Mondsee“ nach Plomberg übersetzen und genoss bereits damals den Blick vom Deck auf die majestätische Drachenwand. Dann fuhr er mit der Ischlerbahn weiter in die Kaiservilla nach Bad Ischl.

Der Besuch schien so beeindruckend, dass man bereits zu dieser Zeit die Kraft einer guten Marke erkannte. Bei einem nachfolgenden Umbau der „Stephanie“ von 1897 auf 1898 wurde das 25 jahre alte Schiff kurzerhand nochmals umbenannt – diesmal  auf „DS Habsburg“.

In Zusammenhang mit dem Kaiserbesuch und der neuen Umsteigestelle von den Schiffen auf die Lokalbahn in Plomberg nahm der Passagierverkehr stetig zu.

 

 

Weitere Anlegestellen wurden eröffnet wie Plomberg im Juni 1893. Dort wechselte man bequem zwischen Schiff und Bahn. In seinen „Erinnerungen an die Mondseer Jugendzeit“ beschrieb der bekannte Fotograf Bruno Reiffenstein das folgende, liebenswürdige Ritual aus dieser Zeit in Plomberg:

„Wenn der Dampfer, von Mondsee kommend, die tief in den See ragende Landzunge erreicht hatte und in die Bucht von Plomberg einbog, ertönte der übliche  Annäherungspfiff, dem sich mehrere, ganz kurze Einzelpfiffe anschlossen. Den ortsfremden Schiffspassagieren mag diese Art akustischer Signalgebung etwas unklar erschienen sein, den Einheimischen war sie längst bekannt, und sie wussten sie auch zu deuten: So viele Kurzpfiffe, mit soviel[en] vollgefüllten Bierkrügeln hatte sich die Kellnerin am Landungssteg einzufinden.“

 

Seensuchtsort seit mehr als 100 Jahren

 

Bereits 1877 erwarb Robert Baum das Winter’sche Sensenwerk in Mondsee und den gemeindeeigenen Holzschichtplatz am Seeufer, um die Liegenschaft touristischen Zwecken zuzuführen.

 

„Seensuchtsort“ an der Seepromenade

Baum ließ auf dem Ufergelände einen neuen Landungssteg mit Wartehalle, Direktionsgebäude und Restaurant errichten. Damit schuf er die Grundlage für die noch heute bestehende Infrastruktur der Schifffahrt Mondsee. Das Gebäude am Westende der Seepromenade stockte er in den 1880er Jahren villenartig auf. Als „Seecafe“, „Seerestaurant“ oder als „Grill Room“ ab 1900 erlangte es weit über Mondsee hinaus Bekanntheit. Der historistische Unterstand für Wartende wird im gleichen Jahr zur eleganten Veranda mit Wintergarten ausgebaut.

Die Schiffstation war typisch für die frühe gehobene Tourismusarchitektur der Gründerzeit. Sie avancierte mit dem hübschen Villengebäude mit Elementen des Tudorstils und der Neugotik zur identifikationsstiftenden Landmarke der Mondseer. Es folgten bauliche Ergänzungen mit einem Musikpavillon für Konzerte und einem Kiosk für den Ticketverkauf.

Über die Jahre wählten Tausende die Schiffstation an der inselartigen Ausbuchtung der Promenade als Ausgangspunkt für eine Bootsfahrt auf dem Mondsee. Die Besucher starteten dabei zu einer Entdeckungstour, die seitdem die Menschen magisch anzieht. Der Schriftzug der Station „Mondsee“ mit Ankeremblem ziert bis heute die dem See zugwandte Ostseite der Villa.

Viele Anekdoten und Geschichten schrieben sich seither ins Logbuch der Mondseeschifffahrt.

Spannend war eine besondere Verfolgungsjagd: Im Spätherbst 1888 riss sich die „Ida“ bei starkem Wind von ihrer Vertäuung los und konnte erst nach Kilometern an der Kienbergwand von der „Stephanie“ wieder eingefangen werden. Eine außergewöhnliche technische Meisterleistung war auch die bereits 1892 erfolgte  Verlängerung der „Helene“, bei der diese in der Mitte auseinandergeschnitten und von 16 auf 19,5 Meter vergrößert wurde.

Mit den Eisenbahnen im Salzkammergut blühte auch die Schifffahrt, auch wenn sie mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 für die kommenden zehn Jahre wegen Kohlemanels mit nur mehr einem Schiff, der Helene, weiterbetrieben wurde.

Während des ganzen 20. Jahrhunderts wirkten die großen geschichtlichen Ereignisse auf das Mondseeland ein. Die Weltwirtschaftskrise zwingt Robert Baum die „Habsburg“, die ohnehin bis 1924 nicht einesetzt war,  nun gänzlich außer Dienst zu stellen. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen gibt es zudem verschiedene Versuche, dem Unternehmen Baum Konkurrenz zu machen. Eine Reihe von kleinen Motorbooten, die im Besitz von Hotels waren, beförderten ihre Gäste von Schwarzindien nach Mondsee sowie von Pichl-Auhof zur Bahnstation nach Scharfling.

 

Orkanartige Stürme richteten in der Zwischenkriegszeit mehr Schäden an den Mondseer Motorschiffen an als der folgende Zweite Weltkrieg. Im Juli 1929 wütet ein Orkan so stark, dass der Heizer den Kessel im Maschinenraum nur mehr liegend bedienen kann. Das Schiff kämpfte sich über eine Stunde durch die schäumenden Gischtkronen des Mondsees, bis es den nächsten Steg erreichte.

1932 nach einer für die Region wirtschaftlich schwierigen Zeit und schwindenden Fahrgastzahlen blieb dann nur mehr das Dampfschiff „Helene“ (Bild oben) aktiv im Einsatz. Von 1931 auf 1934 schwindend die Fahrgastzahl drastisch von 14.469 auf 6.241 Passagiere. Zudem sinkt die vertäute Habsburg während eines Schneesturms am 7. Februar 1935. Zwar wird sie gehoben und an Land gezogen, aber Robert Baum nimmt sie in der nachfolgenden Sommersaison nicht mehr in Betrieb.

Im Zweiten Weltkrieg wurde zuerst die Schifffahrt eingeschränkt. Es verkehrte die Helene mangels anderer Verkehrsmittel ab 1944 dennoch auch in den Wintermonaten viermal täglich. Das alte Passagierschiff wird kurz vor Ende des Krieges während der Fahrt von alliierten Tieffliegern angegriffen. Der Kapitän der wendigen Helene kann Treffer vermeiden. Zur Sicherheit fährt das Schiff bis Kriegsende aber nur mehr auf zwei Kursen und im Schutz der Dunkelheit.

Zwischen Wirtschaftswunder und Besucherschwund

 

In der Nachkriegszeit kamen weitere Schiffe zum Einsatz wie z. B. ab 1950 die elf Meter lange „MS Eisenau“ oder später auch die „MS Götz von Berlichingen“. Die mittlerweile 80 Jahre alte „Habsburg“ wurde 1953 endgültig abgewrackt. Die vertraute Konstante blieb danach die mit 66 Jahren ebenso bereits historische „Helene“ (Bild oben). Diese ließ die Familie Baum schon zu Beginn der Fünfziger Jahren zum Motorschiff umbauen. Während der Heizkessel entfernt wird, bleibt die Dampfmaschine als Ballast an Bord. Aufgrund des stärkeren Motors wird die Schiffsschraube gegen eine kleinere getauscht.

Trotz der Modernisierung verliert die Linien-Schifffahrt am Mondsee mit dem aufkommenden regionalen Busverkehr an Bedeutung. Touristen und Wirtschaftswunder sorgen aber weiterhin für soviel Auslastung.

1952 ergänzt das 17 Jahre alte und ebenfalls elf Meter lange Patrouillenboot (von Main und Donau) „MS Wartenfels“ die Schiffe am Mondsee. Sie wurde vom Schiffsunternehmer Dr. Baum als Linienschiff für bis zu 40 Personen bis 1980 am Mondsee eingesetzt.  Die Wartfels ist seit 1988 im Besitz des Segelclubs Schwarzindien und als Leihgabe im Verkehrs- und Ischlerbahn-Museum in Mondsee zu besichtigen. Hauptstation für Linien- und Rundfahrten blieb weiterhin die „alte“ Dampfschiffstation mit der weithin bekannten Villa (nachfolgend Fotos vom Gastraum).

 

 

Der Linienverkehr hielt mit verschiedenen Anlandungen bis 1980 durch, dann musste er endgültig eingestellt werden. Es schlug die Stunde des reinen Rundfahrten-Verkehrs. Mit diesem Konzept feierte die „Grand Dame“ des Mondsees, die MS Helene, 1987 ihr 100. Jubiläum und blieb noch bis 1995 im Einsatz. Sie wurde schließlich nach 110 Jahren im Passagierverkehr außer Dienst gestellt. Das Schiff ist seit Herbst 2021 im Verkehrs- und Ischlerbahnmusum unweit der Seepromenade zu besichtigen und wartet auf seine Restaurierung.

Der Enkel des Gründers der Mondsee-Schifffahrt, Dr. Peter Baum, setzte ab 1996 das Motorschiff „MS Schafberg“ ein. Das schon 1953 gebaute Wasserfahrzeug hatte für 125 Passagiere Platz und war zu dem Zeitpunkt bereits 36 Jahre am Bodensee als „Falke“ in Betrieb. Nach einem kurzen Auftritt am Wolfgangsee wechselte die Schafberg dann auf den Mondsee.